Ein Erfolg steht dem andern im Weg
Achtung: Aktualisierung 23.06.2016
Uns ist es gelungen durch die Finanzierung des Studiums von Dr. Ishak Yassir zum Forstwissenschaftler, dass dieser nun – wie unser gemeinsamer Plan war – im Forstministerium arbeitet. Dort hat er Gehör für die Aufforstung mit Mischwald gefunden und gerade ist er gemeinsam mit Dr. Willie Smits damit beschäftigt, ein 130.000 Hektar großes, gerodetes Regenwald-Gebiet westlich des Meratusberges wieder mit über 100 verschiedenen Baumarten aufzuforsten. Es soll gezeigt werden, dass gezielt mit Nutz- und Fruchtbäumen ein Sekundär-Wald aufgeforstet werden kann, in dem sich sowohl die lokale Bevölkerung, als auch die Artenvielfalt der Flora und Fauna nicht in die Quere kommen. Durch gezielte Aufforstung unter Beachtung der Fruchtfolgen und so weiter, soll ein gerechtes Auskommen für Mensch und Tier erreicht werden, ohne den Wald je wieder zu zerstören.
Leider kann Dr. Yassir dadurch seine Aktivitäten und sein ganzes Engagement nicht mehr in die Führung der ALT-Foundation legen. Uns fehlt somit ein zuverlässiger Koordinator und Kontrolleur für die zu bewältigenden Aufgaben im Projekt „Meratus darf nicht sterben“. Das Projekt liegt dadurch nun „auf Eis“, bis Dr. Yassir wieder die Möglichkeit hat, sich um die Belange der ALT-Foundation zu kümmern oder ein adäquater Nachfolger gefunden ist. Spenden-Gelder fließen derzeit nicht. Diese Information dient für die Transparenz unserer Vereinsausgaben.
Für dieses Projekt gab es zwei große Meilensteine zu feiern:
1. Wir haben 1.000 Hektar Primär-Regenwald am Berg Meratus für Naturschutzzwecke zugewiesen bekommen – Lebensraum von über 350 einst ausgewilderten Orang-Utans
Im Dezember 2012 wurde uns bzw. unserer Stiftung, der „Allas Lou Taka Foundation“ (ALT-Foundation) in Balikpapan, die Möglichkeit eingeräumt, 1.000 Hektar Primär-Regenwald für Naturschutzzwecke zu nutzen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass wir das Gebiet vor Wilderei und illegalem Holzeinschlag zu schützen haben. Nachdem es sich direkt am heiligen Berg Meratus, also in direkter Nähe zu unserem Wiederaufforstungsgebiet und zum Gesundheitszentrum befindet, gibt es uns erneut die Möglichkeit, einheimische Dajaks zu beschäftigen. Eine verlassene Station – das Camp Meratus – wird von uns wieder belebt werden und somit zum Anlaufpunkt der Ranger. In diesem Gebiet leben weiterhin ca. 350 einst ausgewilderte Orang-Utans, von denen sich sogar schon 2 Exemplare beim Besuch unseres Frontmannes auf Borneo gezeigt haben. Diese Tiere können dann im Notfall auch medizinisch versorgt werden. Sollte es uns gelingen, dass Gebiet für mehr als 50 Jahre zu schützen, besteht die Möglichkeit, dass es als offizielles Naturschutzgebiet ausgewiesen wird. Das alles stellt uns vor eine enorme finanzielle Herausforderung, die wir künftig mit einer Art Orang-Utan- oder Regenwald-Patenschaft finanzieren wollen. Hier würden wir gerne um Ihre (finanzielle) Hilfe bitten.
Uns wurde aber noch eine weitere Auflage zur Nutzung des Gebietes herangetragen: Wir müssen das Gebiet der Forschung zur Verfügung stellen. Das Camp Meratus ist groß genug, um noch einige Wissenschaftler aufzunehmen. Wir suchen deshalb auch Universitäten, die sich der Primaten-Forschung (Orang-Utans, Gibbons) oder der Wald- und Forst-Wissenschaft widmen. Sollten Sie interessiert sein, so setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
2. Die ALT-Foundation wird mobil
Dank unserer Spendenaktion von Anfang November 2012 können wir uns nun mit 1.834.20 € an dem Kauf dieses gebrauchten FORD RANGER beteiligen. Jetzt können leichter und bequemer unsere Bäumchen in die Aufforstungsgebiete transportiert werden.
Zum Hintergrund
Das Meratus-Schutzgebiet auf Borneo macht große Fortschritte! Alles begann mit ein paar kleinen Setzlingen. Inzwischen fasst die Baumschule in Samboja über 65.000 kleine Bäumchen von mehr als 45 verschiedenen Baumarten, die für Aufforstungen im Meratusgebiet, in Sungai Hitam und auf einem Versuchsgelände einer Kohlemine bereit stehen. Alle 65.000 kleinen Bäume müssen an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Die Finanzierung für diese Beförderung war fragwürdig. Dank der Hilfe vieler Mitglieder und Förderer von Lebensraum Regenwald e. V. konnte dieses Problem aus der Welt geschafft werden. Das bedeutet für die 350 Orang-Utans im Camp Meratus die Chance auf ein gesichertes Leben in freier Wildbahn. Über die nächsten Schritte und Fortschritte dieses Projektes werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten!
„The forest is our home foundation – Hutanhku Rumaku“ Projekt: Rettung für den Meratus-Regenwald
Der Name „Alas lou taka “ kommt aus der Sprache der Dajak, speziell der Dajak am heiligem Berg Meratus und bedeutet “ Der Wald , unser Zuhause „. Die Idee für eine Indonesische Stiftung entstand auf einer der fans-for-nature-Reisen, Dr. Bernhard Lohr von Faszination Regenwald e.V. und Helmut Huber von fans for nature e.V. hatten sich schnell entschieden, dass eine solche Stiftung für geplante Aufgaben dringend nötig ist. Beide Organisationen wollen schnell und gezielt auf Borneo tätig werden, hier gilt es aber gesetzliche Vorschriften von indonesischer Seite zu beachten.
Intakte Tieflandregenwälder findet man heute im südöstlichen Borneo kaum noch. Indonesien weist derzeit eine der höchsten Entwaldungsraten auf. Seit 2001 wird jährlich eine Fläche von 3 bis 3,5 Millionen Hektar Wald vernichtet – mehr als neun Fußballfelder pro Minute. Besucht man des Meratus-Regenwald, merkt man dies überdeutlich. Auf der siebenstündigen Autofahrt von der Provinzhauptstadt Balikpapan in Richtung Meratus sieht man links und rechts der Straße keinerlei Wald mehr. Nur noch Graswüsten und eine ärmliche Hütte nach der anderen. Je näher man dem Wald kommt desto schlimmer sieht es aus: der Meratus Regenwald liegt inmitten eines offiziellen Holzeinschlaggebietes und das heißt auf Borneo nichts anderes als Kahlschlag pur. Wenn überhaupt aufgeforstet wird, dann mit Akaziensämlingen, deren Holz man schnell wieder ernten kann. Das artenreichste Ökosystem unseres Planeten, der tropische Regenwald wird ersetzt durch eine Monokultur. Dies hat zur Folge, dass sich der Meratus-Regenwald heute als eine grüne Insel in einem Meer an Verwüstung darstellt. Im Schutzwald hört die Zerstörung allerdings nicht auf. Hier wird von den bitterarmen Dajaks illegal Holz eingeschlagen. Obwohl das Wahrzeichen des Meratus-Waldes, der Mount Meratus, für die Dajaks ein heiliger Berg ist und ein Großteil der medizinischen Versorgung der Dajaks auf der Nutzung von Heilpflanzen aus dem Regenwald beruht, sind die Ureinwohner gezwungen aus purer Not illegal Holz einzuschlagen.
Meratus darf nicht sterben
Aus diesem Grunde werden Wiederaufforstungsprojekte und Schutzmaßnahmen konzipiert, mit dem Ziel alternative Einkommensquellen für die Dajaks rund um Meratus zu entwickeln. Projekte, die Arbeitsplätze und Einkommen mit Naturschutz verbinden sind das Ziel. Einzelmaßnahmen werden sein: das Anlegen von Gemüsegärten gemeinsam mit den Dajakfrauen, die Errichtung von Gemeinschaftsbaumschulen und Aufforstungen zum Schutz des Trinkwassers, Umweltbildungsprojekte zur Reduzierung des illegalen Holzeinschlages und der Wilderei, Bodenverbesserungsprojekte durch Einsatz organischen Düngers, Bau von sanitären Einrichtungen, Schulbauten (siehe unser ALT-Projekt in Tuanan), Verbesserung der medizinische Versorgung u.s.w
Die Gründung der Alas-lou-taka-foundation im Herbst 2008 geht auf die Initiative von Helmut Huber (Vorsitzender fansfornature e.V.) Ishak Yassir (Indonesisches Umweltministerium) und Bernhard Lohr (Faszination Regenwald e.V. /Ulmer Initiative) zurück. Im Aufsichtsrat sind u.a. namhafte Größen wie Dr. Willie Smits, der auch die wissenschaftliche Leitung im Meratusgebiet übernimmt. Mit der Kostenübernahme für das Gesundheitszentrum in Tanjung Soke durch unseren Verein steht die ALT-Foundation somit auf 4 Füßen.
Wir haben das Projekt bislang mit 46.088,80 € Euro unterstützt. (Stand: 31.12.2014)
Kooperation mit Fans For Nature
sowie Faszination Regenwald e. V.