Benni Over
Benni Over, 28 Jahre alt und wohnhaft im nördlichen Rheinland-Pfalz (Deutschland), setzt sich seit Jahren für die Rettung der akut vom Aussterben bedrohten Orang-Utans und deren Lebensraum, den Regenwald, ein. Dazu hat er ein eigenes Projekt ins Leben gerufen. Informationen dazu auf www.henry-rettet-den-regenwald.de
Benni selbst ist an einem schleichenden Muskelschwund (Muskeldystrophie Duchenne) erkrankt, sitzt seit seinem zehnten Lebensjahr im Rollstuhl und kann nur noch seine Finger bewegen. Seit einem Herzstillstand im Dez. 2016, wird Benni überwiegend von einer Maschine beatmet.
Benni hat zwei Bücher zum Thema Orang-Utans herausgebracht (siehe website), tourt durch Schulen und Universitäten und klärt auf; so auch über die dramatischen Folgen der Regenwaldzerstörung für das Klima.
In 2016 war Benni mit seiner Familie in Indonesien, hat Orang-Utan-Rettungs-Camps besucht, hat Umweltschützer getroffen, war in Schulen und mitten im Dschungel bei den einheimischen Dayaks. Er ist durch kilometerlange Palmölplantagen gefahren. Ihm wurde das ganze Ausmaß der Regenwaldzerstörung und der riesigen Monokulturen an Palmölpflanzungen vor Augen geführt. Die Verantwortlichen der Rettungs-Camps haben Benni zum Botschafter für Orang-Utans ernannt.
In dieser Verantwortung tourt Benni quer durch Deutschland durch Schulen, Universitäten, Buchhandlungen und Bibliotheken und hält zusammen mit seinem Vater Vorträge; um aufzuklären, wach zu rütteln und Menschen dazu zu bewegen, ihr Konsumverhalten zu verändern.
Auf Betreiben von Benni wird Anfang des Jahres 2019 von der Masarang Stiftung ein Wiederaufforstungsprojekt in Temboan (Provinz Sulawesi Utara, Indonesien) gestartet.
Auf einem ca. 120 Hektar großen Grasland soll ein neuer Wald entstehen. Im ersten Schritt werden dafür 200.000 Bäume benötigt. Die Produktionskosten (u.a. für Baumschule) werden 1 Euro je Baum betragen. Für die Pflanzung und die Pflege in den ersten drei Jahren fallen zusätzliche Kosten von 1,20 Euro je Baum an.
Benni hat sich zum Ziel gesetzt, das Wiederaufforstungsprojekt mit Hilfe einer separaten Spendenkampagne und einem Spendenziel von 100.000 Euro zu unterstützen – ein sehr ambitioniertes Ziel.
Unter dem Motto „Spende auch du einen Baum“ und dem Zuwendungszweck/Stichwort „BENNIS WALD“ wird Benni ab Februar 2019 für Spenden werben.
Das Wiederaufforstungsprojekt wird Lebensraum für Orang-Utans und andere Arten schaffen, der lokalen Bevölkerung eine Arbeit bieten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Hintergrund
Masarang hat in den letzten 17 Jahren Millionen von Bäumen gepflanzt. Die meisten dieser Wälder befinden sich auf fruchtbaren vulkanischen Böden im Hochland. In höheren Lagen regnet es stärker und verringert so das Risiko von Dürren. Jetzt nimmt Masarang eine neue Herausforderung an: das Temboan-Projekt für Wiederaufforstung und Naturschutz. Temboan liegt auf weniger fruchtbaren Böden, mit vielen stark degradierten Wiesen, an der Ostküste von Nord-Sulawesi. In dieser Region sind häufiger Dürren zu verzeichnen, weil sich diese in einem Regenschattengebiet befindet.
Warum in Temboan?
Der ursprüngliche Grund für den Erwerb des (billigen) degradierten Landes von den Einheimischen war der Erhalt der Meeresschildkröten-Niststrände. Hier leben noch immer Lederschildkröten. Diese sind aber aufgrund von Wilderei und wegen schlechter Wasserqualität, aufgrund des Abflusses von den degradierten Böden, gefährdet. Aus diesem Grund hat Masarang dank einer großzügigen Spende aus den Niederlanden das Hinterland von etwa drei Kilometern Strand legal erwerben können, um es jetzt aufzuforsten.
Das Grasland, in dem praktisch keine organische Substanz übrig ist und auf dem keine Bäume vorhanden sind, ist eine ideale Situation, um CO2 in großen Mengen auf mehr als einhundert Hektar degradierten Graslandflächen transparent abzuscheiden. Masarang hat ein Programm entwickelt, das im Folgenden vorgestellt wird.
Der Standort
Das Satellitenbild (Foto unten) zeigt den Standort mit den ausgedehnten Wiesen, die einer Wiederaufforstung bedürfen. Masarang verfügt über 116 Hektar der Gesamtfläche von 336 Hektar.
Das Projekt zur Wiederaufforstung und Erhaltung von Temboan liegt in den Dorfgebieten von Temboan und Rumbia. Die rot umrandete Fläche ist die Grenze und umfasst 336 Hektar. Die gelb / rote Fläche zeigt die Ausdehnung der stark degradierten Wiesen innerhalb der Grenzen des Projektgebietes. Diese umfasst 116 Hektar, die im Rahmen des vorgeschlagenen CO2-Ausgleichssystems aufgeforstet werden sollen.
Der Plan
Masarang richtet eine professionell bewirtschaftete Baumschule ein, um im ersten Projektschritt die Produktion von rund 200.000 Bäumen in den kommenden drei Jahren sicherzustellen. In der Folge werden weitere 300.000 Bäume gepflanzt, welche die gegenwärtigen Kokospalmen nach und nach ersetzen und die verbleibenden Buschwälder mit mehr Obstbäumen und anderen wertvollen Pflanzen und Bäumen anreichern sollen. Insgesamt werden eine halbe Million Bäume benötigt, die in der Region Temboan angebaut werden sollen. Die Wiederaufforstung folgt den Prinzipien der Agroforstwirtschaft. Masarang wird das Wachstum der Bäume überwachen. Für Sponsoren kann eine Online-Datenbank abgerufen werden, um den Fortschritt der Wiederaufforstung zu überwachen – einschließlich der genauen Position der gesponserten Bäume und der Drohnenbilder. Außerdem ist geplant, einen Live-Zugriff über eine IP-Kamera zu ermöglichen, sodass Sponsoren das Projekt tatsächlich in Echtzeit verfolgen können. Die durchschnittlichen Produktionskosten (Baumschule) pro anzubauenden Baum betragen 1 Euro. Die Anpflanzung und die Pflege in den ersten drei Jahren bis zur vollständigen Schließung des Baumkronendaches kosten zusätzliche 1,2 Euro pro Baum. Für die Berechnung des CO2-Ausgleichs wird momentan davon ausgegangen, dass ein Baum 22 Kilogramm CO2 bindet. Höchstwahrscheinlich wird der Wert höher sein, da – den Aufbau von unterirdischen organischen Stoffen überwachend – noch Biokohle dem Boden zugeführt werden wird. Neben der Kohlenstoffbilanz werden regelmäßig eine Reihe von Umweltparametern überwacht. Die Forschung wird die tatsächlichen Ergebnisse bzgl. Kohlenstoffbindung, Biodiversitätswerte, Nutzen für die Menschen vor Ort, Auswirkungen auf die Hydrologie und die Wasserqualität sowie andere Umweltindikatoren liefern.