Aufforstungsprojekt Großenohe

Am 18. Januar 2007 fegte der Orkan „Kyrill“ über Deutschland hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. So wurde auch ein Waldstück in Narturpark Veldensteiner Forst zwischen Höfles und Großenohe stark in Mitleidenschaft gezogen. Den Garaus bereitete schließlich der in Monokulturen sich immer weiter verbreitende Borkenkäfer. Beim Anblick dieser gerodeten Fläche erinnerte sich Roland Zeh an seine Reise nach Zentral-Kalimantan im März 2009. In ihm erwachte die Idee einer Renaturierung mit heimischen Mischwald zur Bereicherung der Artenvielfalt in der Region. Roland setzte sich mit dem Grundstückseigentümer und dem örtlichen Förster in Verbindung, um seiner Idee Gehör zu verschaffen. Beide waren von der Idee begeistert. Die Kosten für die 2.500 Baumpflanzen und Umzäunung wurden vom Besitzer komplett übernommen und dafür möchten wir uns hiermit auch noch einmal herzlich danken.

Anfang November 2009 war es dann schließlich soweit. Bei angenehmen Temperaturen trafen sich etwa 20 Erwachsene und 10 Kinder mit Schaufeln und Hacken am Rand des 5.700 qm großen Grundstücks. Zu Beginn referierte Förster Stefan Ludwig über die Bedeutung des Waldes für die Natur und das Klima und erklärte den Freiwilligen den von ihm entworfenen Pflanzplan. Dieser wurde nach Örtlichkeit, Wachstum und nach einer Bodenanalyse erstellt. Kurz vor 11:00 Uhr wurde dann in Gruppen mit dem Verpflanzen der Ahorne, Hainbuchen, Eschen und Wildkirschen, sowie Fichten und Douglasien begonnen. Zur Stärkung der Mannschaft brodelte in einem Kessel pikantes Gulasch.

 

Die Beteiligten waren bis zum Einbruch der Dunkelheit mit vollem Eifer bei der Sache. Nachdem an einem Tag nicht alle Bäume verpflanzt werden konnten, trafen sich einige Mitglieder des Vereins zwei weitere Male. Alleine die Pflanzaktion erforderte über 170 Arbeitsstunden, hinzu kommen noch zig Stunden für die Vorbereitungen.

 

Seitdem ist es unsere Aufgabe, das ungestüme Wachstum anderer Pflanzen – allen voran die Him- und Brombeere – im Zaum zu halten. In unregelmäßigen Abständen beteiligen wir uns in kleinerem Maße an weiteren Renaturierungs- und Aufforstungsmaßnahmen in der Region. Wir werden mit Bildern weiter darüber berichten.

 

Aufforstung nach 4 Jahren

 

Im November 2018 ging unsere regionale Aufforstung in die nächste Runde, auf ca. 1.200 qm pflanzten und säten wir Douglasie, Lärche, und Eiche. Ebenso wurde eine Umzäunung angebracht, damit die jungen Stecklinge geschützt ihre Wurzeln festigen und zu kräftigen Bäumen gedeihen können.

Von der anspruchsvollen Aufforstungsaktion in Hanglage konnten sich die fleißigen Helfenden bei einem gemütlichen Lagerfeuer und Verköstigungsspenden von der Abokiste Hemhofen, der Bio-Vollwert-Bäckerei Wehr und unserem ZeroHero Unverpackt Laden Nürnberg erholen.

 

Exakt ein Jahr später erreichte uns ein Geburtstagswunsch: Eine Frau wollte zu ihrem (29+x)-ten Geburtstag 50 Bäume pflanzen. Eine Nachfrage bei unserem örtlichen Forstwirt ergab, dass sich an einer schönen Waldlichtung dieses Jahr der Borkenkäfer wieder zu schaffen machte und der dort befindliche Fichtenbestand gefällt werden musste. An einem Samstag Ende November wurde kurzerhand die Geburtstagsfeier in den Wald verlegt. 15 Helfer pflanzten bei Plusgraden und herrlichem Sonnenschein über 100 Bäume der Sorten Schwarz-Nuss, Ahorn und Lärche. Am Ende stärkten und wärmten sich alle am Lagerfeuer noch mit einer deftigen Gemüsesuppe, die uns wieder von der Abo-Kiste (Schloss Hemhofen) spendiert wurde.