Unser Nürnberger Naturschutzverein „Lebensraum Regenwald e.V.“ kümmert sich in erster Linie um den Erhalt und die Wiederaufforstung der tropischen Regenwälder weltweit. An diesem Wochenende jedoch war er in einem Waldgebiet südlich von Hiltpoltstein tätig.
Nürnberg/Großenohe: In den letzten Jahren macht sich der Klimawandel immer mehr bemerkbar. Extremwetterlagen wechseln sich immer öfter ab. Nach Dürreperioden folgen Starkregenfälle in immer häufigerer Frequenz. Nicht nur der tropische Regenwald ist gefährdet, sondern auch die hiesigen Wälder in der Region. Das Wetter der letzten Jahre macht auch den örtlichen Waldbauern zu schaffen. Durch lange Trockenzeiten werden die flach wurzelnden Baumarten wie Fichte, Kiefern und Buchen immer mehr geschwächt und bieten Schädlingen idealen Lebensraum. Die Forstbetriebe müssen immer öfter zur Säge greifen, um z.B. den Borkenkäfer im Zaum zu halten. Oftmals hilft nur noch die Komplettrodung.
Unser Verein präsentiert sich seit Jahren auf verschiedenen Ökomessen und Biomärkten in der Region, und vermittelt den Interessierten die Beziehungen zwischen Regenwald und Klimawandel. Auf einem Markt wurde der erste Vorsitzende des Vereins, Roland Zeh, von einem Besucher angesprochen, warum er sich für die so fernen Wälder einsetze, wo es doch den hiesigen Wäldern ebenso schlecht ginge. Vorausgegangen war damals der Wirbelsturm „Kyrill“, der den Deutschen Wäldern immense Schäden zufügte. 2009 trommelte Zeh seine Mitglieder zusammen und bepflanzte eine über 5.000 qm große Fläche oberhalb von Großenohe mit über 2.300 Bäumen. Seitdem wiederholte der Verein solche Aktionen und holte sich verschiedene weitere Gruppen wie z.B. das Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg, LBV – Landesbund für Vogelschutz Hilpoltstein oder Mitglieder der Bolderhalle E4 mit ins Boot.
Am letzten Wochenende kamen die Aktiven des Vereins nun wieder zum 6. Mal zusammen und bepflanzten mit Mitgliedern des Rotary-Clubs Bayreuth-Eremitage und einer Gruppe vom Rotaract-Club Nürnberg zwischen Großenohe und Kemmathen eine etwa 2.500 qm große Waldfläche mit etwa 1.000 Bäumchen. Gepflanzt wird dabei nach einem zuvor von Förster Stefan Ludwig vom Forstamt Scheßlitz erarbeiteten Pflanzplan. Nach seinen Angaben zufolge wird zum Beispiel die Fichte in unserer Region den Klimawandel nicht überleben. Ziel sei nun, eine ökologische, nachhaltige Waldwirtschaft zu fördern und den jetzigen Wald dahingehend „umzubauen“. Vorausschauend auf die kommende Klimaerwärmung wurden robustere Baumarten wie Küstentanne, Douglasie, Walnuss und Vogelkirsche gepflanzt. Eine weitere, etwa 1.000 qm große Fläche, konnte an diesem Wochenende nicht bepflanzt werden, da etliche Bäume durch das letzte Sturmtief „Ignatz“ auf die freie Fläche geworfen wurden und noch nicht beseitigt werden konnten. Die Gruppe um den Naturschutzverein „Lebensraum Regenwald e.V.“ verabredete sich noch vor Ort zu einem zweiten Termin Mitte November, um auch diese Fläche mit bereits georderten Bäumen der Arten Spitzahorn und Baumhasel zu bestücken.
Verköstigt wurde die ganze Mannschaft mit zwei deftigen Suppen, dessen Gemüse von der Abokiste und die Beilagen von der Bäckerei Wehr spendiert wurden. Dafür ein herzliches Dankeschön!